06.09.2021 – REKORD! – Mondsichel (1,1%)
Beobachtungsbericht
Der Morgen des 06.09.2021 war dick in meinem Kalender notiert, denn hier bot sich die Chance, eine nur noch zu 1,1 % beleuchtete Mondsichel gut zu beobachten. Dabei war der Aufgang der Mondsichel gegen 5:42 Uhr, während die Sonne zu diesem Zeitpunkt noch ganze 11° unter dem Horizont sein würde. Der Sonnenaufgang fände gegen 6:53 Uhr statt, also erst eine gute Stunde später. Dabei würde die Mondsichel auch relativ schnell an Höhe gewinnen, also rasch senkrecht zum Horizont wandern, was die Bedingungen noch einmal optimaler machte. Glücklicherweise handelte es sich beim 06.09.2021 um einen Montag, was aktuell einer meiner Tage im Homeoffice ist und ich hier schnell mal 5 Gehminuten zu meinem Beobachtungsplatz gehen konnte. Auch von der Wettervorhersage her war leicht bewölkter bis klaren Himmel vorhergesagt. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit bereits die Tage zuvor, bleiben aber an diesen Herbsttagen natürlich immer Zweifel, ob nicht vielleicht doch Hochnebel die Sicht verdeckt.
Wie es sich aber immer so gehört, startete ich den Tag optimistisch. Der Wecker klingelte gegen 5:40 Uhr und ein erster Blick nach draussen, zeigte einen sternenklaren Himmel. Mit den Kohlefabriken in nördlicher / nordwestlicher Richtung, kommt aber ein weiterer Unsicherheitsfaktor hinzu. Am Computer hatte ich am Vorabend bereits geprüft, dass der Mond nicht vor 6:00 Uhr über den Bäumen auftauchen kann, sodass ich vor dieser Uhrzeit auch nicht am Feld sein brauchte. Gegen 5:50 Uhr verließ ich aber bereits das Haus und hielt ab 5:55 Uhr einfach schon einmal Ausschau und bereitete die Kamera vor. Mit dabei war die Canon 500D, aber auch die Canon PowerShot SX50, um vielleicht am Ende der Beobachtung noch etwas näher heranzoomen zu können (das Foto seht Ihr übrigens hier rechts). Während der Himmel allgemein, bis auf die Wolken der Fabriken, sternenklar war, konnte man am Horizont in nordöstlicher Richtung Dunst / dünne Bewölkung erkennen. Diese war natürlich nicht sehr hilfreich bei einer so schmalen Mondsichel. Ab 6:05 Uhr suchte ich dann dauerhaft mit dem Fernglas in entsprechender Richtung den Horizont ab, konnte aber nichts entdecken.
Also ich dann beschloss, auch mal mit der Kamera einfach schon einmal ein paar Fotos zu machen, hatte ich dann gegen 6:10 Uhr Erfolg! Auf einer Höhe von 4° über dem Horizont, tauchte der Mond aus der dünnen Bewölkung auf und er war eindeutig auf dem Foto erkennbar. Mit dem Fernglas, konnte ich ihn aber erst etwas später erkennen. Somit war der neue Rekord nun offiziell! Die Mondsichel vom 06.09.2021 war mit einer Beleuchtung von nur noch 1,1 % die absolut schmalste Mondsichel, die ich bisher in meinem Leben sehen konnte! Wenn das mal kein schöner Start in den Tag war. Interessant und gut erkennbar war auch, dass die sehr schmale Sichel bereits nicht mehr durchgängig war, also man konnte Lücken im beleuchteten schmalen Bereich erkennen. Dies war bei meiner bisherigen schmalsten Mondsichel (23.03.2021, 1,4 %) nur ansatzweise etwas erkennbar gewesen. Ich genoss den Anblick der sehr schmalen Mondsichel über den Bäumen sehr und machte nur ab und an Fotos, denn mit dem Fernglas war diese nun auch ein wenig besser erkennbar. Mit den Canon PowerShot SX50 machte ich dann auch noch einzelne Aufnahmen, welche die Mondsichel etwas näher zeigten. Gegen 6:30 Uhr beendete ich aufgrund der zunehmenden Dämmerung meine Beobachtung. Es war eine wunderschöne Beobachtung und wie schon erwähnt, ein wirklich toller Start in den Tag!
Ich habe aber auch gesehen, dass bei wirklich klarem Horizont, eine noch etwas schmalere Mondsichel sicherlich auch noch sichtbar wäre. Kristallklaren Himmel braucht es am 04.11.2021, denn hier ist morgens eine 0,7 % Mondsichel möglich. Allerdings halte ich dies für schon sehr grenzwertig und es wird die optimalsten Bedingungen brauchen. Bei Mondaufgang wäre die Sonne hier noch 7° unter dem Horizont. Sollten die Wetterbedingungen wirklich optimal sein und von der Arbeit her nichts dagegensprechen, ist es sicher einen Versuch wert. Bei einer Beleuchtung von nur noch 0,7 % wird es aber natürlich langsam schwer, überhaupt noch etwas zu erkennen und man braucht gegebenenfalls wirklich schon ein Teleskop.
Nachfolgend findet Ihr natürlich auch ein paar Fotos, die ich während der Beobachtung der nur noch zu 1,1 % beleuchteten schmalen Mondsichel, aufnehmen konnte: